Beinwell

Beinwell stammt ursprünglich aus Asien und gelangte über Osteuropa auch in unsere Breiten. Schon in der Antike wurde Symphytum officinale – so die botanische Bezeichnung - als Heilpflanze verwendet. Dass gebrochene Knochen schneller zusammenwachsen, wussten bereits die alten Griechen. Der Name geht auf sie zurück, denn „symphytos“ bedeutet zusammenführen. Die volkstümliche Bezeichnung Beinwell deutet ebenfalls auf die Anwendung bei Knochenbrüchen hin. Ihre schmerzlindernden, abschwellenden und entzündungshemmenden Eigenschaften verdankt die Heilpflanze in erster Linie dem Alantoin. Es unterstützt die Neubildung der Zellen, beschleunigt die Regeneration des Gewebes und verbessert die Wundheilung.

Zudem ist Beinwell reich an Mineralstoffen (Calcium, Kalium, Phosphor, Silicium), an Spurenelementen, B-Vitaminen sowie Vitamin A und C. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Choline, Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe sind weitere heilungsfördernde Inhaltsstoffe. Die eiweißreiche Pflanze war früher als Zusatzfutter für Pferde beliebt. Heute wird davon abgeraten. Da Beinwell leberschädigende und krebserregende Pyrrolizidinalkaloide enthält, sollte die Einnahme auf geringe Dosen und maximal vier Wochen beschränkt werden.

Bei leberkranken Menschen oder Tieren muss ganz auf die innerliche Anwendung verzichtet werden. Weder trächtige und laktierende Hündinnen noch Welpen dürfen Beinwellprodukte verabreicht bekommen. Äußerlich angewendet, ist Beinwell weiterhin das Mittel der Wahl bei Knochenbrüchen, Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen. Man kann Wickel aus Blättern und Wurzeln herstellen oder Bandagen mit dem abgekochten Beinwell-Sud tränken. Wem das zu aufwändig ist, der greift zu fertigen Tinkturen oder Salben.

Beinwell als natürlicher Pflanzendünger

Im Garten ist Beinwell als natürlicher Pflanzendünger einsetzbar. Dort ist die toxische Wirkung der Pyrrolizidinalkaloide ausdrücklich gefragt. Gemeinsam mit den ebenfalls reichlich enthaltenen Flavonoiden stärken sie die Abwehrkraft der Pflanze gegen potentielle Fressfeinde. Natürlich kann man den Beinwell selbst ernten und – wie von Brennnesseln gewohnt – als Jauche ansetzen.

Das macht Arbeit: Man benötigt für zehn Liter immerhin ein Kilogramm zerkleinerter Blätter, muss täglich rühren, und die Brühe riecht nicht gerade angenehm. Einfacher und weniger zeitaufwändig ist der Einsatz von Fertigdüngern. Besonders so stark zehrende Gewächse wie Tomaten und Gurken profitieren von den Nährstoffen Kalium, Kieselsäure, Phosphat und Stickstoff. Auch für Zimmerpflanzen sind Naturdünger auf Beinwell-Basis zu empfehlen. Als willkommener Nebeneffekt der oben genannten Alkaloide wird die Widerstandsfähigkeit der Topfpflanzen gegen Blattläuse und Spinnmilben gestärkt.
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